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Glaube ist …

 

Glaube ist die Entdeckung
eines umfassenden Wahrgenommen-seins und Geliebt-seins

 

Glaube ist die Einübung
der Wahrnehmung von Werten

 

Glaube ist eine seelisch-geistige Suchbewegung:

--- nach dem, was trägt über den Abgründen des Lebens

--- nach dem, was Kraft gibt, den Weg der eigenen Originalität zu gehen

--- nach dem, was seelische Reifung bedeutet und nährt

--- nach dem, was Versöhnung und Frieden ermöglicht

--- nach dem, was Vertrauen, Wertschätzung und Selbstvertrauen wachsen lässt

--- nach dem, was uns mit den Verstorbenen verbindet

 

 

Glaube ist eine seelische Brückenbauer-Tätigkeit
für die Verbindung der Gegensätze

- zwischen Menschen, Religionen, Völkern, Kulturen

- zwischen Außenwelt und Innenwelt

- zwischen materieller Welt und seelischer Welt

- zwischen vergänglicher Welt und ewiger Welt

- zwischen Lebenden und Verstorbenen

- zwischen der Vielfalt und Gegensätzlichkeit der Gefühle

- zwischen …

 

Glaube ist Wachstum

Glaube hat mit Wachstum seelischer Art zu tun:
Wachstum statt Gehorsam und Funktionieren.

Glaube ist Mitarbeit

am Wachstum des Reiches Gottes in der Welt,

statt sich einen Platz im Himmel verdienen zu müssen.

 

Glaube ist ein Wachwerden:

für die eigene Originalität,

für die eigene Werthaftigkeit,

für die Talente, die einem geschenkt sind,

für die eigene Berufung zur Mitarbeit im Reiche Gottes,

für die Zeichen der Zeit, …

 

Glaube ist ein Suchen und Entdecken:

Den „Schatz im Acker“:

Die verborgene Gegenwart Gottes in der Welt und im eigenen Leben,

die Würde des Menschen und die Werthaftigkeit der Schöpfung,

die Einzigartigkeit des eigenen Lebens und den eigenen Lebenssinn.

 

Glaube nicht nur an Gott, sondern auch an den Menschen,

an seine Liebenswürdigkeit und Werthaftigkeit,

an seine Erkenntnisfähigkeit und Bekehrungsfähigkeit,

an seine seelische Bedürftigkeit und Sehnsucht nach dem „Ganzen“.

 

Glaube auch an die Schöpfung
und ihre Fähigkeit zu Wachstum, zu Entfaltung und zu Vollendung,

an ihre Fähigkeit Seelisches auszudrücken und mitzuteilen,

seelische Nahrung zu sein,

Medium der Selbstmitteilung Gottes zu sein.

(Von göttlichem Geist beseelt)

 

Glaube nicht an Wunder äußerer Art, sondern an seelische Wunder:

Wunder der Versöhnung zwischen verfeindeten Menschen,

Wunder einer neuen Ansprechbarkeit und Zugänglichkeit eines bisher verschlossenen Menschen,

Wunder der Freigiebigkeit und des Mitgefühls eines bisher egoistischen Menschen …

 

Glaube hat mit Werteerfahrung und Wertewahrnehmung zu tun:

„Wahrheit“ kommt von „Wahrnehmung“.

Orientierung nicht nur an Geboten, Verboten und Gesetzen,

nicht Steuerung unseres Verhaltens von außen,

sondern Orientierung von innen:
an dem, was man als wahr, als richtig und als gut erkannt hat.

 

Glaube ist ein „Unterwegssein“ und eine Suchbewegung
nach der immer größeren Wahrheit:

Durch Zweifel, durch Unsicherheit und Verunsicherungen hindurch (Heiligkeit des Zweiflers Thomas!), durch Infragestellungen, Kritik und Auseinandersetzungen hindurch.

Denn keiner „besitzt“ die ganze Wahrheit, denn Gott, die ganze Wahrheit, kann niemand besitzen - auch die Kirche nicht.

 

Glaube ist Grenzüberschreitung
und hat mit Brückenbauen (Pontifex) zu tun:

Die Grenzen der eigenen Familie, des eigenen Volkes, der eigenen Kulturgemeinschaft, der eigenen Religion überschreitend hin auf das Größere und Ganze der Gemeinschaft der ganzen Menschheit und der ganzen Schöpfung – ohne die Identität und Originalität der Untergruppen aufzugeben und aufzulösen.

Überschreitung auch der sichtbaren Welt hin auf die Einheit von sichtbarer und unsichtbarer Welt.

 

Glaube ist Wachstum in Richtung „Katholizität“:

Dass wir als Menschen auf das Ganze bezogen sind:

Auf das Ganze der Schöpfung, auf das Ganze der Menschheit, auf das Ganze der eigenen Lebensgeschichte, auf das Ganze der seelischen Energien, der Gefühle, auf das Ganze der Menschheitsgeschichte, …

 

Glaube hat mit Wachstum zu tun im Sinne von seelisch-geistig-kulturellem Fortschritt:

Mit Wachstum von Gerechtigkeit, Frieden („Entwicklung“ ist der neue Name für Friede), Würdebewusstsein, Achtung voreinander, …

 

Glaube hat mit „et … et“, mit „sowohl - als auch“ zu tun:

Mit der Einheit der Gegensätze (coincidentia oppositorum) von Diesseits und Jenseits,

von Himmel und Erde, von oben und unten, von Körper und Seele, von Geist und Materie,

von Gott und Welt, …

Es geht darum, die Einheit der Gegensätze wahrzunehmen in sich, in der Welt, im Glauben und sie im Leben zu verwirklichen.

 

Glaube ist Zuwendung
zur Schöpfung, ist Mitwirkung an der Bejahung, an der Entfaltung und Vollendung der Schöpfung, - gegen Abwertung, Verachtung, Abwendung von der Schöpfung:

Weltbejahung und Weltverantwortung, statt Weltflucht.

 

Glaube ist ein seelischer Reifungsprozess,

nicht das Sich-verdienen einer Belohnung, die von außen kommt.
Seelische Reifung hat mit Entwicklung der Vernetztheit unseres Wesens und unseres Lebens in Beziehungen des Vertrauens, der Liebe, der Wertschätzung, des Mitgefühls und der Verbundenheit zu tun.
Seelische Reifung hat mit der Entwicklung der Kompetenz und der Zugehörigkeit zu einer Liebes- und Achtungsgemeinschaft zu tun.

 

Glaube bewirkt eine Moral,
deren Kraft von innen genährt ist:

die das Gute tut, um des Guten willen, aus Liebe und Verbundenheit,

und aus der Kraft der Überzeugung, was man als gut und richtig erkannt hat,

nicht aus Angst vor Strafe, nicht weil etwas befohlen und von außen auferlegt ist.

 

Glaube hat mit der Angst zu tun
– nicht vor einer Strafe von außen,

sondern mit der Angst, einander nicht gerecht zu werden,

Vertrauen zu missbrauchen oder Vertrauensbeziehungen zu zerstören, …

 

Glaube ist Liebe,

die man weiterschenken will,
weil man sich selbst umfassend und grundsätzlich geliebt weiß.

 

Manfred Hanglberger (www.hanglberger-manfred.de )

 

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