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Fragen zur persönlichen Einstellung zu den Zehn Geboten

(Im Rahmen der Vorbereitung auf den Empfang des Firm-Sakramentes)

 

1.    Gebot: Ihr sollt keine anderen Götter neben mir haben:

 

Gott will, dass jeder von euch ein selbstbewusster, mitfühlender und verantwortungsvoller Mensch wird, dass ihr nicht anderen Menschen unterworfen seid und nicht Geld, Vergnügungen und Luxus vergöttert, also zum Mittelpunkt eures Lebens macht, vor allem dass ihr nicht abhängig werdet von Alkohol, Drogen oder anderen Suchtmitteln.

So frage ich euch:

Seid ihr bereit, Gott, der uns innerlich mit anderen Menschen und mit der ganzen Schöpfung verbindet, in den Mittelpunkt eures Lebens zu stellen d.h. dass ihr euch in vorrangig um das bemüht, was uns Menschen innerlich miteinander verbindet: um Vertrauen und Verstehen, um gegenseitige Wertschätzung und Hilfsbereitschaft?

 

2.    Gebot: Du sollst den Namen Gottes nicht missbrauchen:


Gott ist die Seele in allen Dingen und wohnt im Innersten jedes Menschen. Wer den Namen Gottes abwertet oder verachtet, wird blind für das Wunder der Schöpfung und verachtet unbewusst auch den innersten Kern seines eigenen Wesens.

Nicht nur der Name Gottes ist etwas Heiliges, sondern auch der Name jedes Menschen, da jeder von uns durch seinen Namen sich in seinem Person-sein und deshalb in seiner menschlichen Würde angesprochen erlebt.

So frage ich euch:

Seid ihr bereit, den Namen Gottes nur mit Achtung auszusprechen und niemals den Namen eines Menschen zu verunstalten oder als Spottnamen zu missbrauchen?

 

3.    Gebot: Gedenke, dass du den Sabbat heiligst:

 

Es ist eines der größten Geschenke der jüdischen Religion an die Menschheit, dass sie einen wöchentlichen Ruhetag eingeführt haben, den Sabbat, den die Christen aber am Sonntag begehen.

An diesem Tag sollen wir uns von den Arbeitsbelastungen der Werktage befreien, um Körper und Geist eine Erholung zu gönnen und um „über Gott und die Welt“ nachzudenken und vor allem um unsere menschlichen Beziehungen zu pflegen.

An diesem Tag können wir wieder zu uns selber finden und durch geistige und seelische Lebendigkeit uns unserer menschlichen Würde als „Gottes Ebenbilder“ bewusst werden.

Durch körperliche Entspannung und kreative Hobbys, durch Gebet, Gottesdienst und mitmenschliche Gespräche sollen wir wieder mehr „Mensch“ werden und uns am Leben freuen.

So frage ich euch:

Seid ihr bereit, den Sonntag als einen Tag zu begehen, an dem ihr euch Zeit nehmt, über euer Leben nachzudenken und an dem ihr durch Gebet oder Meditation und durch mitmenschliche Gespräche ein bewusstes Leben in der Gegenwart Gottes führt?

 

4.    Gebot: Ehre deinen Vater und deine Mutter:

 

Unsere Vorfahren sind die Wurzeln, aus denen unser eigenes Leben entstanden ist, außerdem leben sie ein Stück auch in uns weiter.

Seid ihr bereit, euren Vater und eure Mutter und auch deren Eltern als Mittler Gottes für euer eigenes Dasein zu achten und euer Leben bewusst und dankbar von ihnen anzunehmen. Und seid ihr bereit zu bedenken, was ihr von euren Vorfahren lernen könnt: von deren wertvollen Eigenschaften, aber auch von den negativen Auswirkungen ihrer Eigenheiten und Fehler?

 

5.    Gebot: Du sollst nicht morden:

 

Seid ihr bereit, das Leben jedes Menschen auf unserer Erde in seiner Würde und in seinen Grundrechten zu achten und euch zu bemühen, alles Unrecht und alles Leid, das Menschen erleben, zu bekämpfen, soweit es in eurer Macht steht.

Und seid ihr bereit, auch unnötiges Leid von Tieren zu vermeiden und für die Gesunderhaltung der großen Lebensgemeinschaft der Natur euren Beitrag zu leisten.

 

6.    Gebot: Du sollst nicht die Ehe brechen:

 

Seid ihr bereit, Jungen und Mädchen als gleichberechtigt und als gleich wertvoll zu sehen und freundlich und achtungsvoll miteinander umzugehen.

Und seid ihr bereit, die sexuellen Organe und Fähigkeiten als ein wertvolles Geschenk Gottes zu sehen, durch die Mann und Frau Kindern das Leben schenken können und Freude und Glück miteinander erfahren.

 

7.    Gebot: Du sollst nicht stehlen:

 

Seid ihr bereit, Mein und Dein klar zu unterscheiden und nicht euch etwas anzueignen, was euch nicht gehört. Und seid ihr bereit, auch mit Gemeinschaftseigentum sorgsam und rücksichtsvoll umzugehen: z.B. in der Schule, an Bushaltestellen und anderen öffentlichen Einrichtungen.

 

8.    Gebot: Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen:

 

Seid ihr bereit, ehrlich und ohne Hintergedanken miteinander zu sprechen, keine Gerüchte, Verleumdungen oder vertrauliches Wissen weitergeben.

Wollt ihr der Wahrheit treu bleiben, aber auch die Privatsphäre der anderen achten?

 

9.    Gebot: Du sollst nicht nach dem Haus deines Nächsten verlangen:

 

Seid ihr bereit, den Wert eures eigenen Eigentums zu erkennen und eure eigenen Fähigkeit und Möglichkeiten zu schätzen und zu entfalten, damit ihr bewahrt bleibt vor einem neidvollen euch Vergleichen mit dem Leben und den Möglichkeiten anderer.

Wollt ihr zufriedene und achtsame Menschen sein und euch hüten vor Angeberei und Stolz?

 

10.  Gebot: Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen, :

 

Seid ihr bereit, eure eigene Familie zu achten und euren Anteil für eine gute Gemeinschaft zuhause zu leisten, nicht neidvoll auf andere Familien hinzuschauen, damit ihr vor den Gefahren der Eifersucht, der Ich-Sucht und der Unzufriedenheit bewahrt bleibt?

 

Manfred Hanglberger, Pfarrer und Familientherapeut (www.hanglberger-manfred.de)

 

 

 

Der Original-Text der „Zehn Gebote“

(Dekalog Ex 20,2-17)

"Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus.

 

1.     Du sollst neben mir keine anderen Götter haben. Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde. Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation; bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld.

 

2.     Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr lässt den nicht ungestraft, der seinen Namen missbraucht.

 

3.     Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig! Sechs Tage darfst du schaffen und jede Arbeit tun. Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, dein Vieh und der Fremde, der in deinen Stadtbereichen Wohnrecht hat. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel, Erde und Meer gemacht und alles, was dazugehört; am siebten Tag ruhte er. Darum hat der Herr den Sabbattag gesegnet und ihn für heilig erklärt.

 

4.     Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebst in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt.

 

5.     Du sollst nicht morden.

 

6.     Du sollst nicht die Ehe brechen.

 

7.     Du sollst nicht stehlen.

 

8.     Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen.

 

9.     Du sollst nicht nach dem Haus deines Nächsten verlangen.

 

10. Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen, nach seinem Sklaven oder seiner Sklavin, seinem Rind oder seinem Esel oder nach irgendetwas, das deinem Nächsten gehört."

 

 

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